Babypause mit Mme Ulma und dem schönsten Lichtschimmerhäuschen, das ich je gesehen habe

Mme Ulma. Ein ganz besonderes Blog. Unglaublich inspirierend und wunderschön. Wunderschön in Sprache und Bild. Genauso wie Ulmas Idee für diesen Gastbeitrag. Ein Lichtschimmerhäuschen. Schon allein der Name, ein Gedicht!


Liebste Ulma, vielen Dank für Deine Mühe und diesen wunderbaren Gastbeitrag. Unser Lichtschimmerhäuschen ist schon in Auftrag gegeben und wird hoffentlich bald fertig gestellt!

Lichtschimmerhäuschen für Mamababyanfangsnächte °°° Eine Anleitung

Mit mehr als 16 Monaten und wohl gut eineinhalbtausend nächtlichen Einsätzen sind mein kleines Füchslein und ich mittlerweile versierte Dunkelheitsstiller. Aber wie warm sind sie mir im Herz- und Kopfgedächtnis, unsere ersten vorsichtig-tapsigen Schritte auf dem Weg zu dieser fragilen Kunst, auf dem wir uns heute geschlossener Lider mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen; überhaupt die erste Zeit des fingerspitzenzarten Tastens nach dem Wesen des neuen anderen, von dem man so intensiv noch spürt, wie sehr man es selbst ist, und nach dem feinen Umgang miteinander, die unvertraut vertrauten ersten Nächte, in denen – dieses Lebenswunder und seine Mama einander mit einem Mal Haut an Haut berührbar – das geborgene Gefühl des Ineinanderschmiegens alle Wahrnehmung umhüllt. Der Duft alleine der freundlichste Lotse durch diese Stunden; und nichts darf an sie rühren, diese Glückswolke – kein zu lautes Geräusch, kein zu kalter Lufthauch, kein zu grelles Licht, keine Grobheit der Welt, nichts, was die Zerbrechlichkeit der dünnwandigen Blase, die sie umgibt, herausfordern könnte. Und doch wissen die Hände noch nicht so recht, wie tun, am Beginn. Ihnen eine Hilfe zu geben für diese erste Zauberzeit – das war mein Gedanke, als die liebe Sindy mich einlud, auf ihrem Blog Gast zu sein, während sie all diese Dinge mit ihrem schönsten aller Geschenke genießt: Eine Lichtquelle sollte es sein, die zurückhaltend-sanft leuchtet, hell genug gerade, um dem Blick Raum zu geben für das, was er braucht, um sich zurechtzufinden, und dunkel genug zugleich, um nicht die süße Erinnerung an die Geborgenheit in Mamas Bauch in zu klare Konturen zu biegen. Geworden ist es ein Lichtschimmerhäuschen für Mambabyanfangsnächte.

Wie ich es gebaut habe, möchte ich euch in einer kleinen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen. Vorausgeschickt sei, dass die Reihenfolge der Einzelschritte gewiss nicht immer die allerlogischste und effizienteste ist; sie ergab sich daraus, dass es sich hier um mein erstes Lichtschimmerhäuschen handelt, bei dessen Herstellung Planen, Denken und Bauen in heuristischer Weise ineinandergriffen. Und auch noch anbringen muss ich, dass ich davon ausgegangen bin, dass das Lichtschimmerhäuschen wirklich nicht allzu lange am Stück in Betrieb ist – denn die Abstände zwischen Birne und Hausteilen sind sehr knapp bemessen. Sicherheitshalber habe ich eine LED mit nur 2 Watt verwendet; für mich als Elektrolaiin klingt das vernünftig 🙂 Wie auch immer, ich übernehme keine Haftung für die Sicherheit der Lampe (wie dramatisch das klingt …).

An Material und Werkzeug habe ich verwendet:

Buchensperrholz (245 x 490 mm, 2 mm stark)
Holzleiste (5 x 5 mm, 650 mm lang)
Stoffreste
Lampenfassung (E 14) mit Kabel, Schalter und Stecker
LED-Birne (E 14, 2 Watt)
Lineal
Bleistift
Zirkel
Cutter
Laubsäge
Schleifpapier (Körnung 360)
Holzleim

Und so habe ich das Lichtschimmerhäuschen gebaut:

1. Zunächst habe ich alle Teile des Häuschens mit Bleistift auf die Buchensperrholzplatte gezeichnet; das sind:
• für die Außenseiten des Häuschens vier Quadrate à 120 mm x 120 mm, davon zwei mit aufgesetztem rechtwinkeligem Dreieck
• zur Befestigung der Lampenfassung zwei rechtwinkelige Dreiecke mit einer Schenkellänge von 116 mm auf der einen und 120 mm auf der anderen Seite (man könnte hier freilich auch ein Rechteck mit entsprechenden Kantenlängen sägen – die Größe meiner Platte erforderte aber eine Zerlegung)
• für das Dach ein Rechteck mit einer Seitenlänge von 124 mm x 85 mm und ein zweites Rechteck mit einer Seitenlänge von 124 mm x 87 mm

 

2. Diese Teile habe ich anschließend mit dem Cutter vorgeschnitten und dann mit der Laubsäge ausgesägt.

3. Als Nächstes habe ich auf die Frontseite des Hauses (eine der beiden mit Giebel) die Fenster gezeichnet und mit der Laubsäge ausgeschnitten. An der Unterkante der Hausrückwand habe ich eine kleine Ausnehmung für das Kabel ausgesägt. Alle Schnittkanten, bei denen mir es nötig erschien, habe ich mit Schleifpapier noch ein wenig nachbearbeitet.
Wer es heller mag, schneidet einfach mehr oder größere Fenster aus, eventuell auch auf mehreren Seiten oder auch am Hausdach. Und wer die Lampe gerne länger durchgehend eingeschaltet lassen möchte, schneidet oder bohrt in selbiges sicherheitshalber Belüftungsöffnungen.

4. Und weil ich gerade so schön im Schneiden und Sägen war, habe ich von der Holzleiste vier 100 mm lange Stücke, ein 110 mm langes Stück und zwei 70 mm lange Stücke abgesägt.

5. Dann ging es schon ans Zusammensetzen der Teile: Bündig mit einer Kante – einmal mit der rechten, einmal mit der linken – habe ich auf die beiden Quadrate mit einem Abstand von 15 mm zur Unterkante jeweils eine der 100 mm langen Holzleisten geklebt. (Wer es effizienter mag, kann gleich jeweils zwei Leisten pro Quadrat anbringen, und zwar mit einem Abstand von 15 mm nach unten jeweils bündig mit der rechten und der linken Kante.) Nach dem Trocknen habe ich diese beiden Hausseitenteile an die Hausfront mit den ausgesägten Fenstern geklebt, schön genau Kante an Kante.

6. Im nächsten Schritt landeten die zwei verbleibenden 100 mm langen Holzleisten an der jeweils gegenüberliegenden Quadratkante – wieder mit einem Abstand von genau 15 mm zur Hausunterkante. (Was sich erübrigt, wenn man‘s gleich in einem Arbeitsgang mit Schritt 5 erledigt.)

7. Dann habe ich die Fenster mit kleinen Stoffstücken hinterklebt. (Das könnte man natürlich auch schon vorher machen.)

8. Danach war die Platte für die Lampenfassung dran: Die beiden Dreiecke zu einem Rechteck zusammengelegt, habe ich den Umfang der Fassung ausgemessen, mittels Zirkel in die Mitte gezeichnet, das entsprechende Loch ausgesägt und die beiden Dreiecke entlang der Diagonale verleimt. Nach dem Trocknen habe ich die Lampenfassung hineingeschraubt und …

9. … die Platte mittels jeweils eines Tropfens Holzleim auf den Schnittflächen der vier eingeklebten Holzleisten festgeklebt.

10. Dann wurde die vierte Seite aufgesetzt – wieder genau Kante an Kante auf die Holzleisten der Seitenflächen geklebt.

11. Zuletzt war noch das Dach dran: Nach dem Einschrauben der Birne in die Lampenfassung habe ich zunächst das kleinere der beiden Rechtecke mit einer Giebelseite verleimt.

12. Als Nächstes habe ich das verbleibende Dachrechteck mit Antirutschleisten versehen: Mit einem Abstand von jeweils 2 mm zur Außenkante und parallel zu ihr wurden an die beiden kurzen Seiten die zwei 70 mm langen Holzleisten, an eine Längsseite die 110 mm lange Leiste geleimt – jeweils in etwa zentriert.

13. Dach aufgesetzt, eingeschaltet, gestrahlt – das Häuschen und ich.

Viel Freude und gutes Gelingen beim Nachbauen und eine das insbesondere in den ersten gemeinsamen Tagen so greifbare Lebenswunder mit sanftem Schimmerlicht umhüllende Zeit. Dir, liebe Sindy, dem neuen Erdenkind, deiner kleinen Familie von Herzen alles Liebe!

14 Kommentare

  1. ach, liebe sindy, hab tausend dank für deine so so lieben worte, die mich unheimlich freuen. von herzen alles liebe euch!
    °ulma

  2. Wunderschön – und sicher auch für Nicht-Mamas als Deko machbar :). Die Brandgefahr kann man ja eventuell mit einer kleineren Birne oder einem größeren Häuschen noch etwas senken?

    Liebe Grüße,
    Mareike

  3. viele glückliche lichtschimmerstunden wünsche ich, auch wenn die mamababynächte schon längst vorbei sind. und ein 'wow' an ulma! lg, nikki

  4. Was für eine großartigschöneliebevolle Idee und was für eine gute Anleitung.
    Irgendwann waren wir damals so eingespielt, dass ich morgens gar nicht mehr sagen konnte, ob ich nachts gestillt hatte – ich wurde gar nicht mehr wirklich wach dabei…
    Auf viele so schön beleuchtete Nächte –

    Herzlich, Katja

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