Sonntagsrunde zum Sinn des Nähbloggens – Petra von pedilu erzählt



Guten Morgen, Ihr Lieben!

Auch heute heißt es wieder „Blogger erzählen von sich und was sie motiviert.“ Ich freue mich sehr, dass Petra Lust und Zeit hatte, mit dabei zu sein! Petra kenn ich gefühlt schon ewig virtuell und seit diesem Jahr auch persönlich. Ich war sehr gespannt, wie sie auf meine Fragen antworten würde.

Liebe Petra, vielen lieben Dank, dass Du dabei bist!


1. Erzähl ein
bisschen von Dir. Wer bist Du? Wie lebst Du? Was machst Du beruflich und wie
viele Stunden arbeitest Du in der Woche? Welche anderen Hobbys hast Du neben
Bloggen und Nähen?

Hallo! Ich heiße Petra und wohne mit Mann und Kind im Herzen
von Köln. Meinen Blog »pedilu bloggt« gibt es seit 2010. Dort geht es nicht nur
ums Nähen, sondern auch immer wieder mal um andere DIY-Projekte.

Im echten Leben bin ich selbständige Grafikdesignerin und
kann mir meine Arbeit zum Glück ziemlich flexibel einteilen.
Neben dem Nähen probiere ich gerne die unterschiedlichsten
kreativen Werkeleien aus. Aber am Ende lande ich immer wieder beim Nähen.
Mittlerweile verknüpfe ich Beruf und Hobby immer häufiger. Ich
finde es total spannend, Motive zu erschaffen, die mir später beim Nähen wieder
über den Weg laufen.
2. Wie bist Du zum
Nähen und zum Bloggen gekommen? Was ist es, das das Nähen/das Bloggen zu etwas
besonderem für Dich macht?
Zum Nähen bin ich ganz klassisch über die Geburt meiner
Tochter gekommen. Als Teenie wollte ich zwar auch schon immer mal das Nähen
ausprobieren, aber irgendwie stand ich viel zu ehrfürchtig vor der alten
Privileg meiner Mama.
Als ich dann hochschwanger eine Spieluhr und ein
Kirschkern-Kissen für mein Baby-Mädchen mit der Hand nähte, hatte ich
irgendwann die irrwitzige Idee, einfach eine Nähmaschine zu kaufen. Nach ausgiebiger
Recherche entschloss ich mich, eine alte, aber qualitativ hochwertige Maschine
zu kaufen. Und so ist die Vintage-Singer bei mir eingezogen.

Das Nähen habe ich mir dann selbst beigebracht und lerne
immer noch bei jedem Projekt dazu. Meine Projekte habe ich anfangs zuerst
fleißig in einem Nähforum geteilt, bis dann irgendwann der Schritt zum eigenen
Blog nicht mehr groß war.
3. Was bedeutet das
Bloggen für Dich? Warum nimmst Du Dir Zeit Blogposts zu verfassen? Möchtest Du
etwas mit Deinem Blog erreichen oder ist es eher ein „einfaches“
Nähtagebuch ohne Ziel?


Das Bloggen ist für mich auch heute noch ein großer
Motivator, Projekte endlich anzugehen und sie vor allem auch abzuschließen.
Für mich hängen Nähen und Bloggen daher eng zusammen. Klar
nähe ich auch mal etwas, das ich nicht zeige. Oder ich blogge nähfremde Themen.
Aber eigentlich hat immer alles mit dem Selbermachen zu tun.
Anfangs war mein Blog ein reines Nähtagebuch. Heute schreibe
ich meine Beiträge auch für meine Leser. Ich frage mich immer, was die Welt da
draußen wohl interessant finden könnte und schreibe meine Beiträge so, als
würde ich einer Freundin von meinem Projekt erzählen.
4. Wann findest Du
Zeit zum Nähen und wann zum Bloggen?  Hast Du manchmal das Gefühl, das
Bloggen stiehlt dem Nähen die Zeit? Oder fügt sich das für Dich perfekt?
Da ich das große Glück habe, meine Arbeitszeit flexibel zu
gestalten, nähe ich auch schon mal tagsüber. Oder abends. Ganz selten
nachmittags. Denn auch nach sechs Jahren brauche ich immer noch jede Menge
Konzentration beim Nähen, die ich einfach nicht habe, wenn meine Tochter um
mich herumtanzt.
Die Blogposts schreibe ich ganz gerne abends auf dem Sofa.
Oder einfach mal zwischendrin, wenn ich gerade Lust dazu habe. Denn Schreiben
ist ja auch eine kreative Arbeit, die man nicht über’s Knie brechen sollte.

Manchmal wird alles ein bisschen zuviel. Dann muss man sich
einfach selbst klar machen, dass es halb so wild ist, wenn man mal nicht an die
Nähmaschine kommt oder eine Zeit lang offline ist. Das echte Leben ist
schließlich immer wichtiger.
Meistens fehlen einfach nur die Fotos für den passenden
Blogpost. Mittlerweile bekomme ich das aber ganz gut organisiert. Planung ist
alles …
5. Was nähst Du alles
selbst? Bist Du eher ein „Seflish Sewer“ oder nähst Du doch mehr für
andere als für Dich?


Für mich selbst nähe ich – bisher – alles außer Jeans und
Jacken. Durch’s Selbernähen und darüber Schreiben habe ich mich und meinen Typ
noch besser kennengelernt und freue mich, wenn ein Teil am Ende perfekt zu mir
passt.
Seit einiger Zeit nähe ich auch für meine Tochter viel
selbst. Sie wächst jetzt einfach nicht mehr so schnell aus den Sachen heraus.
Und wenn ich mich nach ihren Wünschen richte, weiß sie die entstanden Stücke
sehr zu schätzen. Es freut mich jedes Mal riesig, wenn ich sie in
selbstgenähten Sachen sehe.
Besonders toll finde ich, dass ich sie für’s Nähen
begeistern konnte und sie sich auch gerne mal mit mir zusammen an die
Nähmaschine setzt.
Für andere nähe ich seltener. Auftragsarbeiten waren noch
nie mein Ding, aber auch bei Geschenken habe ich den Anspruch, dass sie dem
Beschenkten wirklich gefallen sollen.  Da
ich weiß wie schwer es ist, das perfekte Teil zu zaubern, maße ich mir das nur
noch in Ausnahmefällen an.  Oder es wird
eben ein Tuch oder eine andere Kleinigkeit.
6. Welchen
Stellenwert hat das Nähen/das Bloggen in Deinem Leben? 


Das Selbermachen und Bloggen ist ein wichtiger Teil meines
Lebens geworden. Und mit der Zeit hat sich das virtuelle Leben auch mit dem
realen Leben verknüpft.

Nichtsdestotrotz habe ich im Urlaub oder in besonders
stressigen Zeiten kein Problem damit, mal alle Fünfe grade sein zu lassen. Kein
Projekt. Kein Post. Das geht. Aber wie die Erfahrung gezeigt hat, kommt immer wieder der
Moment, an dem ich mich wieder an die Nähmaschine setze und loslege.

7. Was würdest Du
jemandem mitgeben, der gerade, so wie ich, darüber nachdenkt, ob das (Näh-)Bloggen
Sinn macht?

 

Diese Hochs und Tiefs haben wir alle wohl immer wieder mal.
Ich rate dir: Mach einfach, worauf du Lust hast. Wenn du Lust hast zu bloggen,
dann blogge! Wenn es gerade nicht passt, dann gönn’ dir eine Pause! Die Leser,
die sich für deine Sachen interessieren, bleiben dir auch treu, wenn du eine
kreative Pause einlegst!

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