Jenny von buxsen durfte ich im März diesen Jahres beim Nähcamp kennenlernen. Es war eine dieser herzlichen Begegnungen, die das Nähbloggen zu etwas ganz Besonderem machen. Plötzlich saß sie mit bei mir am Tisch und plapperte einfach so drauf los. Innerhalb von Sekunden hatte ich das Gefühl, ich würde Jenny schon ewig kennen.
Gestern habe ich sie beim Lillestoff-Festival wieder getroffen. Leider nur kurz, aber wieder ebenso herzlich.
Liebe Jenny, ich freue mich, dass Du bei meiner Sonntagrunde dabei bist und so ehrlich geantwortet hast. Ich verstehe Deine Gründe, nicht mehr zu bloggen, nur zu gut. Und trotzdem hoffe ich insgeheim, dass Du doch irgendwann wieder anfängst. Ich mochte den Zeitschriften-Sew-Along sehr gern, auch wenn ich es zeitlich oft nicht geschafft habe. Meine Liebe, ich schicke Dir die liebsten Grüße und freue mich schon sehr auf unsere nächstes Treffen!
1. Erzähl ein bisschen von Dir.
Wer bist Du? Wie lebst Du? Was machst Du beruflich und wie viele Stunden arbeitest Du in der Woche? Welche anderen Hobbys hast Du neben Bloggen und Nähen?
Hallo zusammen!
Ich heiße Jenny (nur Menschen, die ein Hühnchen mit mir zu rupfen haben nennen mich Jennifer), bin 42 Jahre alt und lebe in der Nähe des westfälischen Städtchens Soest.
Geboren und aufgewachsen bin ich in und um Hamburg.
Jedem der jetzt sagt „Wie kann man nur aus Hamburg weggehen???“, kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen.
Aber wie das Leben so spielt- die Liebe ist wichtiger!
Deshalb dann jetzt eben seit 10 Jahren Soest. Und hier bleibe ich erst mal auch, denn mittlerweile ist dies mit ganzem Herzen mein zu Hause!
Ich lebe mit meiner Familie (Mann, 3 Söhne, 2 Katzen, 2 Meerschweinchen) auf einem ehemaligen Bauernhof.
Beruflich habe ich nach dem ersten Kind 8 Jahre Pause gemacht, arbeite aber mittlerweile seit einem Jahr wieder 20 Stunden/Woche als Medizinisch-technische- Assistentin im Bereich Mikrobiologie.
Nähen ist nach wie vor mein liebstes Hobby, aber auch stricken und häkeln kann ich mittlerweile ganz gut.
Papierbasteleien sind nicht mein Ding, malen und zeichnen schon mal überhaupt nicht.
Das Bloggen würde ich mittlerweile nicht mehr als Hobby bezeichnen.
Dazu tue ich es einfach zu selten in den letzten anderthalb Jahren.
2. Wie bist Du zum Nähen und zum Bloggen gekommen? Was ist es, das das Nähen / das Bloggen zu etwas besonderem für Dich macht?
Ich habe schon vor ca.18 Jahren mal angefangen zu nähen und mir das Meiste dann selbst beigebracht.
Als ich dann- wie bei so vielen Nähnerds- mit dem ersten Kind zu Hause war, habe ich dieses Hobby für mich wieder entdeckt.
Das ist jetzt etwa neun Jahre her.
Damals gab es noch lang nicht so viele Blogger zum Thema wie es heute der Fall ist, gar nicht zu sprechen von der Riesenvielfalt an Stoffen, Schnitten und allem Zubehör.
Irgendwann war dann der Wunsch da, diese genähten Schätze, auf die man ja schon stolz war/ist, auch zu zeigen und vielleicht ein positives Feedback zu bekommen.
Daraus entstand dann mein Blog BuxSen.blogspot.de
3. Was bedeutet das Bloggen für Dich? Warum nimmst Du Dir Zeit Blogposts zu verfassen? Möchtest Du etwas mit Deinem Blog erreichen oder ist es eher ein „einfaches“ Nähtagebuch ohne Ziel?
Die nächsten Zeilen sind bitte völlig ohne Kritik zu verstehen!!!
Das Bloggen ist für mich nichts Besonderes mehr, denn gefühlt macht es jeder der eine Nähmaschine hat.
Mittlerweile bin ich viel lieber bei Instagram unterwegs- es geht schnell und man hat die Möglichkeit, unmittelbare Konversationen zu führen.
Für mich ein Riesen Vorteil!
Es gibt ein Schlüsselerlebnis für mich.
Bei einem Sew-Along hatte ich mich selbst so unter Druck gesetzt, dass ich im Alltag völlig gestresst war. Alles wollte ich gleichzeitig bewältigen- Familien-Alltag, Haushalt, Nähen und Bloggen.
Irgendwann bin ich „offiziell“ aus dem Sew Along ausgestiegen und sofort war der meiste Druck weg.
Das hat mir gezeigt, dass ich mich nur selber stresse und darauf habe ich keine Lust mehr.
Wenn ich bloggen möchte, dann tue ich das, aber wenn ich einen Termin in Sachen Blogpost nicht einhalten kann oder möchte, dann lasse ich es.
Jeder der mich etwas kennt weiß, dass ich die Meisterin des letzten Drückers bin.
Das ist so, das war so und wird vermutlich auch so bleiben.
Außerdem habe ich gar nicht mehr die Zeit, mich durch alle Blogposts zu lesen, die mich interessieren würden.
Und bevor ich dann halbherzig lese und Kommentare schreibe, die vielleicht gar nicht zum Text passen, eben weil ich halbherzig gelesen habe, lasse ich es liebe ganz.
Ansonsten ist mein Blog für mich ein Nähtagebuch, das eben öffentlich ist.
Und mal ehrlich- wer freut sich nicht über ein Feedback!?
4. Wann findest Du Zeit zum Nähen und wann zum Bloggen? Hast Du manchmal das Gefühl, das Bloggen stiehlt dem Nähen die Zeit? Oder fügt sich das für Dich perfekt?
Als ich zu Hause war und den ganzen Vormittag für mich hatte, konnte ich mir die Zeit zum Nähen und Bloggen gut über die Woche verteilen.
„Termine“ wie der MeMadeMittwoch, Creadienstag oder RUMS waren fest eingeplant, und ebenso das Schreiben der Blogposts für diese virtuellen Treffen.
Momentan habe ich gefühlt wenig Zeit zum Nähen, meist findet es geballt zu einem Nähtreffen statt.
Manchmal passiert in den 4 Wochen zwischen unseren Nähtreffen gar nichts im Nähzimmer.
Und ich bin ein Mensch, der viele Regenerationspausen braucht, der Alltag läuft meist auf Hochtouren.
Insofern JA, das Bloggen stiehlt dem Nähen die Zeit. Und deshalb: s. unter 3)
5. Was nähst Du alle selbst? Bist Du eher ein „Seflish Sewer“ oder nähst Du doch mehr für andere als für Dich?
Ich bin bekennender Selfish-Sewer.
Am liebsten nähe ich Kleidung für mich selber oder Taschen.
6. Welchen Stellenwert hat das Nähen / das Bloggen in Deinem Leben?
Das Nähen ist momentan für mich nicht wegzudenken.
Auf das Bloggen kann ich super verzichten.
Nicht jedoch auf den Austausch mit den tollen Näh- und Bloggermädels auf Instagram.
Einige von euch habe ich ja mittlerweile im echten Leben kennen- und lieben gelernt!
Das ist schon toll, wie ähnlich viele von uns ticken.
Und auch wenn man ganz unterschiedliche Persönlichkeiten hat- das Nähen verbindet tatsächlich!
7. Was würdest Du jemandem mitgeben, der gerade, so wie ich, darüber nachdenkt, ob das (Näh-) Bloggen Sinn macht?
Liebe Sindy, wenn du daran zweifelst, lass es sein.
Es gibt Millionen Dinge auf der Welt, die Wichtiger sind.
Ich denke, bei dir ist es ähnlich wie bei mir- das Nähen ist dein Hobby und nicht unbedingt das Bloggen.
ABER: Meinen Blog einfach zu löschen bringe ich (noch) nicht übers Herz!
Ganz liebe Grüße,
die Buxi
Liebe Jenny,
dies ist einer der wenigen Blogposts, die ich wirklich komplett und aufmerksam lese, denn es geht mir ähnlich wie Dir. Darum kommentiere ich auch nur, was ich wirklich und mit Interesse gelesen habe.
Voller Elan und Motivation habe ich letzten Winter den Blog angefangen, aber dann hat mich der Alltag eingeholt… Naja, nun halte ich es wie Du, wenn es etwas zu bloggen gibt, poste ich es – wenn die Zeit es erlaubt und entsprechend schöne Bilder entstanden sind. Ansonsten treibe ich mich neuerdings auch viel bei Instagram rum und genieße den Austausch und das recht direkte Feedback.
Ich finde, man kann auch "Gelegenheitsblogger" sein, denn nur, weil man nicht mit hoher Schlagzahl liefert, muss man ja noch lange nicht löschen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Nähen und (wenn Du Muße hast) Bloggen, ich werde bei Gelegenheit mal auf Deinem Blog und/oder Instagram vorbeischauen.
Liebe Grüße und hab einen schönen Tag!
Vielen lieben Dank Steffi! Schön zu hören, dass es mir nicht allein so geht!
Jenny
Liebe Sindy!
Auch mir geht es wie dir, es ist als würden wir uns schon lang kennen!
Danke, dass ich hier dabei dein durfte!
Ich umarme dich feste,
Jenny