Die Sonntagsrunde findet am Montag statt, wenn man sich mal einen Tag offline gönnt und der automatische Post nicht online geht .. Pff ..
Dabei habe ich mich so gefreut, Jana bei mir zu Besuch zu haben. Jana ist für mich eine Vorzeigebloggerin, wenn es um #nähenverbindet geht. Egal, in welchen Ecken des Nähbloggens ich mich auch rumtreibe, Jana war schon vor mir da, hat kräftig kommentiert oder schon eigene Aktionen aufgebaut. So stellt man sich das Bloggen vor.
Liebe Jana, ich freue mich, dass Du Dir während des Aufbaus Deiner neuen Seite, Zeit für meine Fragen genommen hast. Es war toll, Dich beim Lillestoff-Festival persönlich kennenzulernen und ich freue mich aufs nächste Treffen!!
1. Erzähl ein bisschen von Dir. Wer bist Du? Wie lebst Du? Was machst Du beruflich und wie viele Stunden arbeitest Du in der Woche? Welche anderen Hobbys hast Du neben Bloggen und Nähen?
Vielen Dank für deine Einladung, liebe Sindy! Ich bin Jana und ich blogge unter dem Label *Simply JANuAry*.
Ich lebe mit meinen beiden Kindern, meinem Mann und unserem Kater in einem kleinen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte, ganz in der Nähe der Müritz. Hauptberuflich bin ich Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte, jedoch arbeite ich schon seit vielen Jahren im Homeoffice für einen großen Konzern, der auf die Produktion von Software für Rechtsanwälte und Notare spezialisiert ist.
Das Nähen würde ich als mein größtes Hobby bezeichnen aber ich lese auch sehr gerne Bücher und höre unwahrscheinlich gerne Musik. An den Wochenenden spiele ich außerdem sehr gerne mit der Familie Gesellschaftsspiele und natürlich liebe ich die Gartenarbeit. Wir haben einen recht großen Garten, wo immer wieder etwas zu tun ist. Ich sehe es aber als unwahrscheinlich tollen Ausgleich zur Computerarbeit, sich draußen zu bewegen und im Garten etwas zu schaffen, wovon alle in der Familie etwas haben, die Ernte im Herbst und die Freude an den schönen Pflanzen.
2. Wie bist Du zum Nähen und zum Bloggen gekommen? Was ist es, das das Nähen/das Bloggen zu etwas besonderem für Dich macht?
Ich habe schon in Kindertagen gestrickt und meiner Mutter beim Knüpfen von Teppichen geholfen. Später bekam ich von meiner Mutter eine einfache Nähmaschine geschenkt, mit der ich leider überhaupt nicht warm werden konnte, so dass die Beziehung zu ihr über ein paar Vorhänge und Kissenbezüge nicht hinausging. Erst als meine Tochter geboren wurde und ich mich an all den pinken (Einheits-)Glitzerkram in den Klamottenläden einfach nicht gewöhnen wollte, kam ich zum Nähen. Ich las regelmäßig Nähblogs und sah mir Nähanleitungen an. Die Theorie saß also schon mal. Da die leidliche Erinnerung an die alte Nähmaschine noch sehr präsent war, kaufte ich mir eine neue Nähmaschine, ein paar Probestoffe und legte los. Nun sind seitdem schon fast 4 Jahre vergangen und ich schöpfe viel Kraft aus meinem Hobby. Das Bloggen über das Nähen kam dann später dazu.
3. Was bedeutet das Bloggen für Dich? Warum nimmst Du Dir Zeit Blogposts zu verfassen? Möchtest Du etwas mit Deinem Blog erreichen oder ist es eher ein „einfaches“ Nähtagebuch ohne Ziel?
Meinen Blog sehe ich noch heute als persönliches Tagebuch und Plattform, über die ich mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt treten kann. Ich kann das Genähte in vielen Bildern zeigen und detailreich beschreiben. Für meine Blogposts nehme ich mir sehr viel Zeit, da ich meinen Lesern nicht das Gefühl geben möchte, mal eben schnell etwas hin gekritzelt zu haben. Das stört mich an anderen Nähblogs nämlich selbst hin und wieder. Über die Kommentarfunktion oder auch per E-Mail kann ich mit Interessierten in Kontakt treten. Meist sind es aber eher die Stammleser, die ein paar nette Worte hinterlassen. Ganz besonders gefällt mir am Bloggen aber, dass man durch gemeinsame Projekte noch enger zusammenrückt, obwohl man sich vielleicht noch nie im Leben wirklich begegnet ist. #nähenverbindet sag ich an dieser Stelle nur. 😉
4. Wann findest Du Zeit zum Nähen und wann zum Bloggen? Hast Du manchmal das Gefühl, das Bloggen stiehlt dem Nähen die Zeit? Oder fügt sich das für Dich perfekt?
Sowohl für das Bloggen als auch für das Nähen habe ich nur am Abend Zeit, wenn die Kinder schlafen. Gelegentlich nähe ich jetzt auch schon mal am Wochenende mit meiner Tochter. Dann entsteht aber meistens etwas für sie selbst oder ihre Puppen. Da ich seit gut einem Jahr die wöchentliche Linkparty AfterWorkSewing führe, habe ich einen Abend in der Woche schon als festen „Bloggerabend“ eingeplant. Ich versuche dann schon einige Beiträge vorzuschreiben oder auch mal Bilder zu bearbeiten. Momentan verbringe ich nur 2 bis 3 Abende in der Woche wirklich an der Nähmaschine. An anderen Abenden schneide ich zum Beispiel nur zu oder klebe Schnittmuster. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir durch das Bloggen Nähzeit entgeht. Ich mache das ja wirklich gerne. Aber ich muss auch gestehen, dass nicht jedes genähte Teil auch wirklich in meinem Blog landet.
5. Was nähst Du alles selbst? Bist Du eher ein „Seflish Sewer“ oder nähst Du doch mehr für andere als für Dich?
Oh das ist eine gute Frage. Vielleicht sollte ich dazu mal die im letzten Jahr genähten Teile durchzählen. Definitiv kommt meine Tochter sehr gut bei weg. Für sie nähe ich im Prinzip die komplette Garderobe, Puppenkleidung und auch mal ein Täschchen. Sehr gerne nähe ich auch für mich selbst, da ich schon seit vielen Jahren auf Kaufkleidung verzichte. Für meinen Sohn und meinen Mann nähe ich eher weniger.
6. Welchen Stellenwert hat das Nähen/das Bloggen in Deinem Leben?
Mein Hobby nimmt schon einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. Oft erwische ich mich z. B. beim Zähneputzen, wie ich in Gedanken Schnittmuster vorhandenen Stoffen zuordne und Zeitpläne schmiede.
7. Was würdest Du jemandem mitgeben, der gerade, so wie ich, darüber nachdenkt, ob das (Näh-)Bloggen Sinn macht?
Ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob und aus welchen (Beweg-)Gründen er einen Blog führen und was er damit erreichen möchte. Ist es einem wichtig, mit den Lesern in Kontakt zu treten? Oder schreibt man nur für sich ein paar Notizen zu dem Genähten auf? Oder will man gar durch den Blog sein Hobby zum Beruf machen? Je nach Anspruch ist der Aufwand, der so ein Blog mit sich bringt auch unterschiedlich. Es gibt ja mittlerweile auch andere Wege und Plattformen, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und seine Nähwerke zu präsentieren. Ich nutze z. B. auch sehr gerne Instagram. Jedoch zeige ich dort auch mal ein paar Einblicke in die Entstehungsphase eines Kleidungsstückes und natürlich auch Bilder aus anderen Bereichen meines Lebens. Mein Blog ist ausschließlich für mein Hobby, das Nähen da.
Guten Morgen. Schön mehr zu erfahren. Bei 'Simply January' lande ich auch oft. Gerade die Blogparty 'Afterworksewing' ist mein fester Termin mittwochs. Ich mag es sehr. Danke dafür. Offline ist wichtig und Technik nicht immer so zuverlässig. War gestern verwundert und freue mich, dass die Sonntagsrunde weitergeht. Guten Wochenstart@
Ich freue mich, dass dir AfterWorkSewing so gut gefällt!
Dir auch einen ganz tollen Wochenstart.
Viele Grüße
Jana
Liebe Sindy,
ich danke dir für deine lieben einleitenden Worte und die nette Einladung.
Auch ich bin noch immer sehr erfreut darüber, dass wir uns beim Lille-Festival endlich einmal persönlich kennenlernen und uns so lange unterhalten konnten. Es war ein wunderbarer Abend. 🙂
Liebe Grüße
Jana
Liebe Sindy!
Bei Janas Beschreibung stimme ich Dir 150% zu! Wenn jemand das Sinnbild eines Vorzeige(näh)bloggers ist, dann Jana!! Für mich definitiv ein großes Vorbild!
Jana, danke für den Einblick! Auch, wenn ich vieles schon wusste, ist es toll von Dir und über Dich zu lesen!
Ich mag an Deiner Art ganz besonders Deine Bodenständigkeit! Du rennst nicht jedem Hype hinterher und schwimmst nicht auf jeder neuen Welle mit. Dafür machst Du viel Bewährstes und das dann richtig, richtig gut! Für die Nähcommunity bist Du auf jeden Fall ein großer Mehrwert!!
Liebe Grüße
Vivi