Ach herrje, drei Jahre habe ich mich hier nicht mehr blicken lassen.. Ich glaube, da kann ich direkt mit dem Finger auf Instagram zeigen und niemand wird diese Schuldzuweisung in Frage stellen, oder? Dabei geht es mir wirklich weniger um das schnelle Posten der genähten Kleidung, als mehr um die Darstellung der Neuigkeiten auf anderen „Blogs“. Ich kann auf einfache Art und Weise einen Feed gestalten, der zu 100% meinen Interessen entspricht. Ich folge Instagramprofilen aus vielen Sparten und auch wenn ich den Algorithmus nicht mag, so vergleiche ich Instagram mit einer Lifestyle-Zeitschrift, die mich über Neuigkeiten aus meinen Interessensgebieten auf dem Laufenden hält. Das Schöne daran, ich lese mehrere Zeitschriften gleichzeitig und das auch nur dann, wenn mir danach ist. Hier liegt keine Printausgabe, die mich strafend anschaut, weil sie gekauft und noch nicht gebührend ausgelesen habe.
Aber eigentlich soll es hier heute um einen kleinen Erfahrungsbericht über die Nähcamps bei Zuleeg gehen. Wer mir schon länger folgt, weiß bereits, dass mich eine lange und teilweise sehr innige Beziehung mit Zuleeg und vor allem der Chefdesigerin Steffi verbindet. Im Oktober 2017 besuchte ich das erste Mal die Weberei in Oberfranken, die zum Glück nur 45min von mir entfernt ist, und da war es direkt Liebe auf den ersten Blick.
Seit unseren ersten gemeinsamen Schritten, Zuleeg in die Social Medio Welt zu bringen, ist viel passiert. Steffi hat all meine Tipps regelrecht aufgesaugt und mit ihrer schier unendlichen Energie in ein eigenen Stil verwandelt. Wer heute bei Zuleeg auf das Instagramprofil schaut, sieht nicht nur hochwertige Stoffe in Aktion, sondern auch ganz viel persönlichen, leicht chaotischen, aber vor allem ganz besonderen Stil von Steffi. Mit unglaublich viel Herzblut hält Steffi das Profil auf Trab und überrascht immer wieder mit ganz besonderen Blicken auf die wertigen Stoffe. Dabei muss ich zugeben, dass ich ein bisschen stolz darauf bin, dass ich es war, die Steffi damals an die Nadel brachte. Denn als ich Steffi das erste Mal im Stoffparadies besuchte, konnte ich es nicht fassen, dass Steffi nicht selbst nähte – dabei sitzt sie doch an der Quelle des Stoffes! Gut, dass ich sie mit dem Nähvirus infizieren konnte und sie nun selbst die Stoffe im eigenen, immer besonderen Stil vernähen kann.
Und so herzlich und authentisch wie Steffi das Instagramprofil pflegt, so unglaublich liebevoll gestaltet sie zusammen mit ihrem Team die Nähcamps bei Zuleeg direkt vor Ort in Helmbrechts.
Führung durch die Zuleeg Weberei
Für Zuleeg ist es ein Muss, dass jede Teilnehmerin mindestens einmal die Weberei in Aktion erlebt hat. Und glaubt mir, so eine professionelle Weberei von innen zu sehen, ist eine Wahnsinnserfahrung. Ich konnte mir ein wenig vorstellen, wie es dort aussehen muss, aber direkt zwischen den Webmaschinen, den riesigen Rollen Garn und ..
.. dem stetig wachsenden, fertigen Stoff zu stehen, ist unbeschreiblich.
Was mich aber noch mehr beeindruckt als diese emsigen Maschinen, ist die herzliche Art der Mitarbeiter. An jeder „Station“ steht ein Mitarbeiter bereit, der den Teilnehmern einen Einblick in die täglichen Arbeiten gibt. Und das nicht, weil sie müssen, mit Standardtext und ausdrucksloser Stimme, nein, hier spürt man, wie verwoben die Mitarbeiter mit dieser Firma sind und wie sehr sie, teilweise schon Jahrzehnte, hinter ihrem Job stehen.

Sigrid in der Rohwarenkontrolle. Immer wieder beeindruckend, wie routiniert sie diese anstrengende Arbeit bewältigt.

Ute in der Einzieherei – Hier werden die Kettfäden auf die Schäfte eingezogen.

Uwe in der Weberei. Er hält für die Führung die Maschine an und erklärt, im Detail, wie gewebt wird.
Und mittendrin und immer mit vollen (Körper-) Einsatz: Steffi!
Ich persönlich mag es ja am liebsten, wenn Steffis kleiner Webrahmen zum Einsatz kommt. Wenn Steffi ihren Vortrag hält, ist es mucksmäuschenstill. Alle lauschen gespannt, bis am Ende noch Fragen gestellt werden und sich immer wieder ein inspirierender Austausch entwickelt.
Zuleeg Werksverkauf
Mit der Führung und Firmenpräsentation beginnt offiziell das Näh-Wochenende bei Zuleeg. Aber pssst .. eigentlich lohnt es sich noch viel mehr, schon ein bisschen eher anzureisen und sich vorher noch in Ruhe im Werksverkauf umzusehen. Denn glaubt mir, den Gutschein über 1,5m Stoff, den es zum Ticket dazu gibt, einzulösen, wird eure schwierigste Aufgabe an diesem Wochenende.
Glücklicherweise sorgt das Zuleeg Team hier für ausreichend Nervennahrung mit Selbstgebackenem und steht mit Expertentipps bei der Stoffwahl zur Seite.
Am Ende des Wochenendes sieht man überall im Werksverkauf kleine und größere Stapel Stoffe, die von Funda und Miri ganz liebevoll zusammengepackt und den glücklichen und stolzen Käuferinnen mit nach Hause gegeben werden.
Die Zuleeg Eventhalle
Bei den ersten Nähcamps fuhren wir nach der Führung und einer kleinen Stärkung zurück in das Hotel Villa Weiß und bauten dort im Schulungsraum unsere Nähmaschinen für das Wochenende auf. Die Nähe zum eigenen Hotelzimmer war sehr praktisch, aber dafür waren die Zuleeg-Stoffe und der Werksverkauf definitiv zu weit weg. Und so hat Steffi „kurzerhand“ mit ihrem Team eine fast unbenutzte Lagerhalle in eine eigene Eventhalle umgewandelt. Dabei sollte der urige Stil der Halle erhalten bleiben und nur durch einige, kleine Designmittel aufgewertet werden. Und auch da hat das künstlerische Händchen von Steffi ganze Arbeit geleistet.
Die großzügige Halle bietet genügend Platz für bis zu 30 Nähplätzen, Bügelstationen, Zuschneidetische und üppige Kleiderständer, die die selbstgenähten Sachen der Teilnehmer präsentieren und die Teilnehmer inspirieren.
Dazu hat Steffi mit viel künstlerischem Spürsinn kleine, stilsichere Highlights verteilt und die Hallo so richtig gemütlich gestaltet.
Die Loungeecke lädt zum Verschnaufen und Plaudern ein. Hier sitze ich am liebsten, beobachte das kreative Treiben und freue mich, wenn sich die ein oder andere zu mir gesellt.
So ein schöner Ausblick von der gemütlichen Couch aus!
An der kleinen Bar, die sich abends zur Cocktailbar verwandelt, stehen zu jeder Zeit Kaffee und Kuchen bereit. Und dahinter findet man auch immer eine gutgelaunte Zuleegmitarbeiterin oder Steffi selbst.
Und ja ein Gläschen Sekt ab und zu darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Villa Weiß in Helmbrechts
Auch, wenn das Hotel Villa Weiß nicht direkt etwas mit Zuleeg zu tun hat, ist es für mich ein weiteres Highlight am Nähwochenende. Die Zimmer sind unglaublich gemütlich und stilvoll eingerichtet. Der Frühstücksraum und das wundervolle Büffet sind immer wieder ein ganz besonderes Vergnügen.
Für mich rundet der Aufenthalt im Hotel mein Nähwochenende ganz wundervoll ab. Ohne würde definitiv etwas fehlen.
Rahmenprogramm
Zu jedem Nähcamp lässt sich das Zuleeg Team ein besonders Samstagabend-Event einfallen. Sei es ein Candle Light Dinner oder eine Party mit DJ direkt in der Eventhalle, es ist immer etwas los und man bekommt zum entspannten Nähen noch ein besonderes Erlebnis oben drauf. Ich bin ja eigentlich eher der Typ, der bis in die Nacht näht, aber sich von der Musik mitreißen zu lassen und dann doch noch das Tanzbein zu schwingen, hat definitiv auch etwas.
Zusätzlich zum Willkommenskuchen am Freitagnachmittag werden die Teilnehmer auch zu allen anderen Mahlzeiten königlich versorgt. Dabei steht sowohl das berühmte Schnitzel mit fränkischem Kartoffelsalat auf dem Speiseplan, als auch eine Überraschung am Samstagabend. Im April bestand diese Überraschung aus einem türkischen Buffet, welches von Funda organisiert wurde. Super lecker und ganz exquisit zusammengestellt.
Und am Ende des Tages (Wochenendes) steht eines fest:
Ich freue mich schon sehr, im Juli wieder mit dabei sein zu können und die ein oder andere liebe Nähseele wiederzutreffen, die ich im April kennenlernen durfte. Für mich sind das immer ganz besondere Bekanntschaften, von denen einige schon viele Jahre halten und sich über das gemeinsame Hobby immer wieder neu auffrischen.